Schweigen ist nicht Gold! – Sacred (1986/2014)

#andwhataboutthelyrics – Folge 8

„Melancholisch und sehr, sehr wütend“, oder doch eher ein “superfröhliches Lied mit der ganzen Kraft eines Neubeginns?“ Damals, wie heute gilt für meinen musikalischen Ausdruck fast immer beides. Und alles was davor, danach und dazwischen möglich ist.

Bei „Sacred“ fällt es mir schwer, den Zeitpunkt der Entstehung mit irgendeinem klaren Lebensgefühl von mir zu verbinden. Oder besser gesagt, mit einer Erinnerung daran. Es gibt gerade in den frühen Jahren einige Songs, in denen ich entweder in einem Monolog oder im Zwiegespräch einiges klarzustellen habe. Die Songs „Good“ und „I Know More Than You Know“ sind gute Beispiele dafür.

Ganz ähnlich wie bei „Blueprint“ geht es bei „Sacred“ um Aufbruch, und alles was die Zukunft bereithält, ist besser, schöner und strahlender als das, was gewesen ist, sonst würde man ja auch kaum aufbrechen. Doch anders als bei „Blueprint“, bei dem sich ein selbstbewusstes, lebensfrohes Wesen von einem offenbar entmutigten deutlich abgrenzt, wird bei „Sacred“ eine komplizierte Beziehung zunächst in ihre Einzelteile zerlegt und somit klargestellt: It takes two to tango.

Heading for the big time
If you can feel my energy 
It’ll hit you in the middle
If you can tell my fantasies
You won’t fall through my riddle, no
Sacred Sacred
Sacred Sacred
Sacred Sacred
Oh yeah

So secure
I’m feeling so secure
Cause I’m as simple as can be
And that’s complicated too
But it helps me to survive

So divine
You’re feeling so divine
And sacred is the word
The word you redefined, oh
How we were in love
Entranced
So obviously

Heading for the big time
If you can feel my energy

Die älteste Aufnahme, die ich von „Sacred“ habe, stammt aus dem Jahr 1986. Irgendwann vor dem Debutkonzert meiner Band RAINBIRDS Mitte Juni desselben Jahres, war ich mit meinem „Entdecker“ Thomas Fehlmann im Studio. Er wollte herausfinden, wie sich meine Songs und meine Stimme mit seinen elektronischen Versionen vertragen würden. Es kann mich damals nicht überzeugt haben, denn die Geschichte ging anders und zunächst ohne den Song weiter.

So dismal
I’m dancing on my own
We were hearing different songs
Each in a different beat
I wonder how we made it
Made it

So severe
How fast we fell apart
My heart laid on my tongue
I swallowed with the pain
It is crumbling in my womb
One more language gone
Another broken path
Through this labyrinth of thoughts
Makes me wonder how I made it
Sacred (Say!)

Heading for the big time
If you can feel my energy

Weiter handelt der Text davon, wie wichtig das Reden miteinander ist, wenn man sich beim „Tanzen“ aus Versehen oder mit voller Absicht gegenseitig ein Bein stellt. In letztem Falle wäre Schreien und mit Tassen und Tellern werfen keine schlechte Idee. Nicht zu empfehlen ist es hingegen, die Worte, egal wie schmerzhaft sie sind, herunterzuschlucken. Schweigen ist nicht Gold!

And sacred is the world
The world I don’t belong to
Or did I get it wrong and
Did I scare you in being
So aware
That sacred is your word
And simple must be mine
I am setting out
Sacred 

Doch ganz bestimmt ist der Text kein Kommentar auf die frühe Auflösung der ersten RAINBIRDS-Besetzung, denn da war der längst geschrieben. Die erste veröffentlichte Version des Songs, mit einem Arrangement von Ulrike Haage, erschien als Bonustrack zur Singlerelease „Love is a better word (White City Of Light)“. In musikalischer Hinsicht war die Kombination von akribisch programmierten Keyboardsounds und dem virtuos gespielten Fagott unserer viel zu früh verstorbenen Kollegin Lindsay Cooper ein strahlend schöner Ausblick auf eine sich noch zu entfaltende, spannende Musikerinnenkarriere.

Lindsay Cooper im Studio mit Rainbirds (ca. 1992) ©KFprivat

Heading for the big time
If you can feel my energy
It’ll hit you in the middle
If you can tell my fantasies
You won’t fall through my riddle, no
Sacred Sacred
Sacred Sacred
Sacred Sacred
Oh yeah

*

Hier geht es zur ersten veröffentlichten Version von 1989.
Hier geht es zum Remake von 2014. Und obwohl mich die Entstehung dieser Fassung fast in den Wahnsinn getrieben hat, muß ich meinen Produzenten Bela Brauckmann und Gunter Papperitz zugestehen, sie hat das Zeug zum Hit.

PS.

Der Text folgt der Version von 2014. In der älteren Fassung singe ich in der 4. und 5. Strophe diesen Text:

So severe
How fast we fell apart
My heart laid on my tongue
I swallowed with the pain
It is crumbling in my womb
And how it moves me
I whirl and I turn around
As I am heading off the ground
I am neither lost nor found
I am just setting out
Yeah!

©Katharina Franck, 31.08.2017 (für Robert Leopold Fischer)

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