Vouloir sans désire, voilá le secret du pouvoir** (Aufbruch)

Diesen Text habe ich 2004 für das Radiofeature „Ich war fischen“ über die Schriftstellerin Jane Bowles geschrieben.
Immer handeln die Texte ein wenig auch von mir. Dieser heute sehr.

Aufbruch

Ich werde diese Reise antreten!
Ich werde diesen Roman schreiben!
Ich werde nichts vergessen
Ich werde auch nichts mitnehmen und
Aufheben
Vielleicht
War
Es
Auch
Nur
Ein
Experiment
Das mir teuer zu stehen kam
Sagenumwoben
Über Stock und Stein
Tränenüberströmt durch den Regen, jetzt
Mythen, wie Misteln
Für den Druiden
Und dann fällt der vom Baum und
Vom Glauben ab – also ehrlich!

Ich bin nicht knauserig
Aber
Wenn man mich doch wegwischen kann
Mit einer einzigen flüchtigen Bewegung
Wenn meine Farben verblassen
Die Konturen verlaufen
Wenn meine Blumen im ewigen Regen ersaufen
Weiß ich
Und fühle ich
Dass es nicht auf mich ankommt
Muss ich deswegen aber
Zum Beispiel, als Malerin
Hinter die Staffelei plumpsen?
Dieses Butterblumengetue, immer
– Ich bin eine Frau, ach bitte entschuldigen Sie mich –
Und alles was so anfällt an Abfall

Die Suche ist abgeschlossen und es wird nur noch gefunden
Ich ist keine andere
Und das handelnde
Sich wandelnde
Selbstverständlich da seiende wo es jetzt ist  – Wesen
Hat keine Bedürfnisse mehr
Keine Wünsche, bitte

©️Katharina Franck, 01/2001

Erfüllen Sie mich nicht!
Vouloir sans désire, voilá le secret du pouvoir**

Merci!

**Marie von Ebner-Eschenbach

© Katharina Franck, 01.08.2004 (all rights reserved/alle Rechte liegen bei der Autorin)

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