Auf der Internetseite QUORA schreibt ein René K. “Die Idee, dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleichzeitig existieren, ist eine metaphysische Annahme, die auf bestimmten Philosophien und Theorien der Physik basiert. Sie ist jedoch nicht allgemein akzeptiert und es gibt viele andere Ansätze, die das Konzept der Zeit auf verschiedene Weise beschreiben.” Ich weiß nicht, wer zuerst mit dieser Theorie aufgebrochen ist, aber ich erlebe meine ganz persönliche Reise durchaus so. Nur dass ich vieles nicht sofort, sondern erst viele Jahre später begreife und somit auch erst dann tatsächlich erlebe. Continue reading

(Original German version below)

The Movies

You ask
How my music could change so much
In such a short time
I changed my life
I went directly from kindergarten to college
Suddenly I noticed what I had inside me
Suddenly I remembered
What was going on with me
When I was five
I was rich
Took taxis
And thought only of art and music
I thought I was the Little Prince
I allowed myself everything
Was never harsh with myself
I had big eyes and the smallest worries Continue reading

#andwhataboutthelyrics Folge 19

Mit Möwengeräusch und Meeresrauschen beginnt ein Song im 6/8-Takt, den ich Anfang der Neunzigerjahre nach einem Besuch bei dem amerikanischen Komponisten und Schriftsteller Paul Bowles in Tanger, Marokko geschrieben und seiner bereits 1973 verstorbenen Frau Jane gewidmet habe, die ebenfalls Schriftstellerin gewesen war. Continue reading

In guten wie in schlechten Zeiten
Dumme Sache
Die Revolution entfällt
Kein Regenbogen am Horizont
Die reine Leere
Auf Generation Klarsicht
– Keine Zeit für lange Gesichter
Folgt Revolution Sorgfalt
– Ganz neue Töne
Schließlich Revolution des Anspruchs
Mit Nebenwirkungen
Applaus! Applaus!
Und jetzt
Alle anderen Revolutionen
Eine neue Dimension von Dichtung und Wahrheit
Liebe garantiert
Eine Explosion und ein Seufzen
Am Ende glücklich

© Katharina Franck, 5. Juli 2021 (für “in memory of Diane DiPrima”)

 

Wieder ein Fundstück, diesmal ohne Datum. Eine Geschichte für die Zeit zwischen den Jahren.

Die Garagen mit ihren rostrot, graublau und blassgrün gestrichenen Toren stehen eine neben der anderen, entlang der Bahngleise, am Stadtrand von Schönfeld. Es ist Winter. Über allen Farben liegt ein Schleier aus schmutzigem Pulverschnee. Wie mit Ruß versetzter Zuckerguss klebt er auf den Dächern und Gauben der tristen Wohnblöcke und Funzeln werfen mattgelbes Licht auf die Schwellen der schmalen Eingänge. In den Wohnungen schnüren Menschen würfelförmige Pakete. 30 cm Durchmesser dürfen sie haben und circa 15 kg schwer sein. Höchstens. Das sind die Bestimmungen, und die sind bindend. Continue reading

Komme nach Hause und beginne rückwärts darüber zu schreiben, wie ich einst nach Hause kam und in den Himmel blickte. Der Mond war hell und viele Sterne waren zu sehen. Die Baumkronen bewegten sich nicht, da kein Wind ging. Wie feucht es war, davon schrieb ich nicht. So gar nicht kalt für einen Januar. Und dennoch zogen keine Nebelschwaden um die Wipfel oder über Wege, Gatter, Zäune, den Winterweizenpflänzchen, die da standen auf dem Feld, in Reih und Glied. Dazwischen Rehe. Continue reading